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27.01.2017 10 Minuten Lesezeit

Am Anfang war das Buch

Buch-Titel "Wir haben einfach gekocht"

Inzwischen können wir im Rahmen des Projektes auf viele Highlights zurückblicken. Mit dem Buch „Wir haben einfach gekocht“ fand die Kampagne ihren Anfang.

Über ein Jahr ist es nun schon her, dass das Buch veröffentlicht wurde.

Weitaus mehr als nur eine Sammlung von Lieblingsrezepten: Die beschriebenen Eindrücke des Autorenteams, die Gesprächsrunden und Berichte der Senioren offenbaren den eigentlichen Charme des Buches. Es erzählt eine Geschichte entlang kulinarischer Erinnerungen und reflektiert die therapeutische Wirkung, die gemeinsames Kochen haben kann.

So weit so gut

Seminare, der Wettbewerb, das Symposium, viele neue Partner und interessante Geschichten und schließlich die Ehrung mit dem Politikaward 2016 – seitdem das Projekt ins Leben gerufen wurde, ist eine ganze Menge passiert.

Und angefangen hat alles mit dem Non-Profit-Buchprojekt „Wir haben einfach gekocht“. Zugrunde liegen Besuche in mehreren Senioreneinrichtungen, bei denen die Bewohner ihre Lieblingsgerichte selbst zubereitet und gemeinsam mit dem Autorenteam gekocht haben. Im wahrsten Sinne des Wortes sind dabei auch „kulinarische Erinnerungen“ und damit verbundene Emotionen hochgekocht. Zusätzlich wurden in den Gesprächen mit den Senioren alte Weisheiten wie etwa „Kocht nie besser als eure Schwiegermutter. Wenn ihr es könnt, dann zeigt es nicht“, zu Tage gefördert.

Dass die Lieblingsrezepte jeweils auch regional motiviert sind, hat der Besuch des Dr.-Vöhringer-Heims in Nürtingen bei Stuttgart gezeigt. Hier durften die Maultaschen auf keinen Fall fehlen. So hat das Autorenteam eine altbewährte Rezeptvariante für Maultaschen (im Buch nachzulesen auf Seite 26 ff) von früher kenngelernt.

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Das Rezept können Sie auch in dem Buch „Wir haben einfach gekocht“ auf Seite 26. ff. nachlesen.

Mit Maultaschen zum Kulinarier werden

In Baden-Württemberg sind Maultaschen ein Nationalgericht, auch in Rheinland-Pfalz erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Aber nicht nur dort, inzwischen werden die Flachnudeln vielerorts in den verschiedensten Variationen gern gegessen. Die Zubereitung muss nicht immer ausgefallen sein. Ganz klassisch, mit in Butter gebratenen Zwiebeln sind Maultaschen ein Traum! Das wussten die Senioren von heute schon damals. Und zwischen Schnippeln, Kneten und Rollen wurde das Autorenteam ganz nebenbei um viele Kochweisheiten schlauer. „Für den Nudelteig verwendet man am besten doppelgriffiges Mehl, dessen Körnung gröber ist als bei klassischem Mehl“, verriet beispielsweise eine Bewohnerin. Oder: „Der Teig ist noch zu hell. Der kann noch Ei vertragen, bis er schön blond ist“, lautete ein weiterer Tipp. Schließlich warf eine weitere Bewohnerin in die Runde: „Nudelteig selber machen is a echtes Gschäft“. Wie dieses „Gschäft“ vonstatten geht und klassisch zubereitete Maultaschen zum Hit werden, lesen Sie nachstehend.

Rezept für Maultaschen I Zutatenliste

(4 Personen)

Für den Nudelteig:

  • ½ kg Mehl (am besten griffiges oder doppelgriffiges)
  • 4 Eier
  • 1 Eigelb
  • 2 TL Salz

Für die Füllung:

  • 1 Brötchen vom Vortag
  • 1/8 l Milch
  • 1 Zwiebel
  • 2 Bund krause Petersilie
  • ½ kg Spinat
  • 1/8 kg geräucherter Speck, Schinken oder geräucherte Wurst
  • ¼ kg Hackfleisch halb und halb
  • ¼ kg Brät (alternativ Mett)
  • 1 Ei
  • Salz und Pfeffer

Serviervorschlag: Mit gebratenen Zwiebeln und Petersilie

Rezept für Maultaschen I Und so geht‘s

  1. Die Zutaten für den Teig in einen große Schüssel geben und mit den Händen einen Nudelteig kneten. Dabei nach und nach Wasser zugeben, sodass ein elastischer Teig entsteht, insgesamt etwa 6-8 Esslöffel. Den Teig auf der Arbeitsfläche 5 Minuten kräftig kneten, danach zu einem flachen Laib formen und mit einem feuchten Tuch abgedeckt etwas ruhen lassen.
     
  2. In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten. Das Brötchen würfeln und in der Milch einweichen. Die Zwiebel schälen und fein würfeln, die Petersilie zupfen und hacken. Den Spinat waschen, putzen und in wenig Wasser andünsten, bis er zerfällt, dann in einem Sieb gut ausdrücken und fein hacken. Speck, Schinken oder Wurst von Rändern oder Rinde befreien und würfeln. Alle Zutaten mit dem Hackfleisch, dem Brät oder Mett sowie dem Ei in eine Schüssel geben, gut salzen und pfeffern und zu einem Teig verkneten. Zum Probieren von dem Teig mit einem Teelöffel eine kleine Menge abstechen und in einer kleinen Pfanne anbraten, evtl. nachwürzen.
     
  3. Den Teig in fingerdicke Scheiben schneiden und mit dem Nudelholz auf der bemehlten Arbeitsfläche (oder mit einer Nudelmaschine) recht dünne, lange Teigplatten von ca. 12 Zentimeter Breite ausrollen. An den vier Seiten mit einem Messer begradigen und z.B. auf einem bemehlten Brett zwischenlagern. Den ganzen Teig so verarbeiten.
     
  4. Zum Maultaschenformen auf der bemehlten Arbeitsfläche die Nudelplatten mit einer Füllung belegen, sodass auf der Mitte der Nudelplatte ein ca. 4 Zentimeter breiter, dünner Streifen aus Füllung verläuft und rechts und links ca. ein Zentimeter Rand frei bleibt. Erst den oberen Teigrand und dann den unteren Teigrand über die Füllung klappen, mit etwas Wasser bepinseln und glatt streichen, sodass die Ränder sich überlappen, aneinanderkleben und die Füllung gut umhüllen. Die seitlichen Ränder mit Wasser bestreichen und zusammendrücken. Mit dem Stiel eines Kochlöffels oder einem Finger alle 4-6 Zentimeter (je nach gewünschter Maultaschengröße) den gefüllten Teig hochkant kräftig ausrücken, sodass in den entstandenen Rillen keine Füllung mehr ist, sondern oberer und unterer Teigmantel aneinanderkleben. Danach die Rillen mit einem scharfen Messer durchtrennen.
     
  5. Die Maultaschen in einem großen Topf in siedendem Salzwasser 12 Minuten gar ziehen lassen. In einer kräftigen Rindfleischbrühe oder mit in Butter gebratenen Zwiebeln servieren.