Brieffreundschaften zwischen SeniorInnen und SchülerInnen
Im Mehrgenerationenhaus des DRK in Bitburg sind durch die Covid-19-Pandemie Brieffreundschaften entstanden.
Es war im Herbst, als wir das letzte Mal vom Mehrgenerationenhaus des DRK Bitburg berichtete hatten. Damals waren bereits viele der Maßnahmen, die mit der Interaktion von SeniorInnen und Gästen einhergehen, vorübergehend eingestellt worden.
Allen voran die beliebte „Bitburger Klappschmier“ – das sind Butterbrote, die von den SeniorInnen des Mehrgenerationenhauses vorbereitet und von den SchülerInnen der örtlichen Grundschule in deren Pause genüsslich verspeist werden. Nun ist der Winter in vollem Gange, der Lockdown noch nicht beendet und wir haben uns erneut in Bitburg nach dem Befinden der BewohnerInnen und der aktuellen Situation erkundigt.
„Wir halten Abstand, aber zusammen!“, sagt Andrea Becker, Koordinatorin des Mehrgenerationenhauses
In der Wohnanlage des DRK gibt es keine Zugangsbeschränkungen wie beispielsweise in einer stationären Einrichtung. Deshalb wurde schon zu Beginn der Pandemie das Bewusstsein für Solidarität geschärft: Jeder Bewohner, jeder Mitarbeiter ist sich bewusst, wie wichtig es ist, in einem offenen Haus- und Wohnkonzept die Hygieneregeln penibel einzuhalten. Dieses Selbstverständnis gilt natürlich noch immer, und so werden Handläufe, Türklinken, Aufzugtasten, Lichtschalter und andere Dinge, die von vielen unterschiedlichen Menschen zwangsläufig berührt werden müssen, mehrmals täglich desinfiziert. Darüber hinaus wurde die Reinigung der allgemeinen Verkehrsflächen und der Sanitärräume intensiviert. Was jedoch besonders erfreulich ist: Im Mehrgenerationenhaus wird auch unter den BewohnerInnen aufeinander Acht gegeben, damit die AHA-Regeln zu jeder Zeit von allen eingehalten werden.
Ein Ort, an dem das seelische Wohl der BewohnerInnen besondere Aufmerksamkeit bekommt
Der Schutz der körperlichen Gesundheit ist das eine, die Psyche der SeniorInnen in Bitburg möchte in diesen schwierigen Zeiten jedoch auch ihre Beachtung finden. Mit verschiedenen „corona-freundlichen“ Maßnahmen und Aktionen helfen die Fachkräfte ihren BewohnerInnen: Neben Basteltüten und Gehirnjogging gibt es den Motivationsspruch der Woche sowie diverse Veranstaltungen, an denen von den jeweiligen Balkonen aus einzeln teilgenommen werden kann.
Besonders hervorzuheben sind die Brieffreundschaften, die sich seit Aussetzen der „Bitburger Klappschmier“ zwischen SeniorInnen und Grundschülern entwickelt haben. Was zuerst als kleine Aufmerksamkeit seitens der SchülerInnen gegenüber den fleißigen Butterbrot-HerstellerInnen gelten sollte, hat sich gerade zum Jahresende 2020 vertieft. Da fand ein reger schriftlicher Austausch statt; mittlerweile sind richtige Brieffreundschaften daraus entstanden. Als Zeichen des Dankes und der Wertschätzung haben die SeniorInnen den Kinder zum Nikolaustag eine kleine Überraschung gemacht und ihnen Weckmänner (süßes Hefeteiggebäck) überbringen lassen. Das alles schenkt nicht nur Freude und Nähe, sondern kurbelt ganz nebenbei auch noch das Immunsystem an. Glückshormone sind nämlich auch im Alter unabdingbare Helfer zur Stärkung der körperlichen Abwehr.
Hier sehen Sie einige Briefe der SchülerInnen, die uns zur Verfügung gestellt wurden: