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31.05.2019 10 Minuten Lesezeit

Tobias-Haus Alten- und Pflegeheim

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Hier steht die Individualität jedes Menschen im Mittelpunkt: Im Tobias-Haus Alten- und Pflegeheim in Ahrensburg bilden ein empathischer und respektvoller Umgang zwischen Mitarbeitern und Bewohnern die Basis.

Besondere Angebote für Senioren wie die „Grüne Stunde“ einer Gartentherapeutin sowie ein eigener Sinnesgarten für den geschützten Wohnbereich fördern die Senioren zusätzlich und steigern das Gemeinschafts- und Wohlgefühl.

Weil das Tobias-Haus Alten- und Pflegeheim auf vielen Ebenen – und nicht allein in Sachen Genuss – Vorbildfunktion hat, zeichnete eine Expertenjury die Einrichtung im April auf der Altenpflegemesse als „Botschafter emotionaler Genuss“ in Gold aus. Damit sticht das Haus aus rund 70 weiteren Einrichtungen heraus, die sich am Wettbewerb für emotionale Genusskonzepte in der Seniorenverpflegung „Vom Kostenfaktor zum Glücksfaktor“ beteiligt hatten.

Der Duft nach blühendem Flieder umschmiegt die Nase, Chrysanthemen strahlen mit ihren leuchtenden Farben um die Wette, plätscherndes Wasser streichelt die Ohren: Wenn man durch den Sinnesgarten des Tobias-Haus Alten- und Pflegeheims schlendert, kann man sich kaum vorstellen, dass dort, wo sich Blumen-, Kräuter- und Gemüsebeete harmonisch aneinanderreihen bis vor vier Jahren noch eine verwilderte Wiese stand. „Wir wollten aus der Fläche, die direkt an eine Wohneinheit unserer Einrichtung grenzt, einen besonderen Ort für unsere Senioren schaffen“, erinnert sich Heimleiterin Christine Berg. So entstand ein 1.200 Quadratmeter großer Garten, der mit Duftpflanzen, plätscherndem Wasser und farbenfrohen Beeten Riechen, Sehen, Hören und Tasten anregt.

Ein Senior kümmert sich liebevoll um die Pflege der Tomatenpflanzen

„Unser Sinnesgarten ist vor allem für unsere Bewohner mit Demenz ein Ort, der Anregung bietet, sich zu erinnern und gleichzeitig ein geschützter Raum im Freien ist“, sagt Jana Morche. Sie ist Gartentherapeutin im Tobias-Haus und begleitet die Bewohner bei der Gartenarbeit. Damit alle gleichermaßen eigenständig gärtnern können, gibt es drei Hochbeete, eines kann mit Rollstühlen unterfahren werden. In ihrer „Grünen Stunde“ zeigt Jana Morche den Senioren außerdem, wie sie zum Beispiel Pflanzen aus Samen ziehen. Manchmal backen sie auch gemeinsam Kräuterbrot oder kochen etwas Gesundes aus den Nutzpflanzen, die der Garten schenkt.

Gesundes kommt auch darüber hinaus täglich auf den Tisch im Tobias-Haus Alten- und Pflegeheim. In der hauseigenen Küche werden alle Mahlzeiten aus vorwiegend regionalen und saisonalen Zutaten zubereitet, oft auch aus Bio-Produkten. Wobei die Bewohner den Speiseplan mit eigenen Ideen und Wünschen mitbestimmen. Die Mahlzeiten können die Senioren in familiärer Atmosphäre in den Wohnküchen einnehmen, wo Mitarbeiter rund ums Jahr auch gemeinsames Backen und Kochen anbieten. Im Sommer spendet ein Sonnensegel im Sinnesgarten Schutz, um das gemeinsame Essen auch im Freien zu genießen.

Gartentherapeutin Jana Morche nimmt sich Zeit für jeden einzelnen Bewohner

Regelmäßig nimmt sich Gartentherapeutin Jana Morche auch Zeit, um mit einzelnen Senioren allein durch den Garten zu spazieren. „Dann setzen wir uns immer mal wieder auf eine der Bänke, essen vielleicht ein paar frisch gepflückte Beeren und unterhalten uns“, sagt sie. Einfühlsamkeit und Ruhe ist nicht allein in der therapeutischen Arbeit von Jana Morche spürbar, fand die Jury des Wettbewerbs „Vom Kostenfaktor zum Glücksfaktor“. Sie besuchte die Einrichtung Anfang des Jahres und überzeugte sich vor Ort davon, dass das Tobias-Haus Alten- und Pflegeheim eines Botschaftertitels würdig ist. Nicht allein, weil hier Essen und Genuss in der Seniorenverpflegung einen wichtigen Stellenwert habe, sondern eben auch, weil der Mensch wirklich im Mittelpunkt stehe. Das wird laut des Juryurteils auch in der engagierten Arbeit des Pflegeteams sichtbar. „Tatsächlich geht es unseren Pflegekräften nicht ausschließlich darum, den Bewohnern bei der Grundpflege behilflich zu sein“, erklärt Einrichtungsleiterin Christine Berg. Vielmehr versuche man hier, den Menschen in seiner Ganzheit zu erfassen: mit Körper, Geist und Seele. Jeder Bewohner solle sich in der Gemeinschaft zugehörig fühlen und zu Aktivitäten angeregt werden. Deshalb gehören zu den Angeboten rund um Kochen und Genuss auch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen, Besuche des benachbarten Waldorfkindergartens sowie ein therapeutisches Angebot.

Am anthroposophischen Menschenbild orientierend, bildet die Achtung vor der Individualität jedes Menschen im Tobias-Haus Alten- und Pflegeheim die Grundlage allen Handelns. Wertschätzend arbeiten Kollegen untereinander sowie Mitarbeiter mit den Senioren zusammen. So wie hier im Sinnesgarten der Einrichtung, wo Gartentherapeutin Jana Morche sich Zeit für jeden einzelnen Bewohner nimmt.

Das Wichtigste aber bleiben die Gespräche zwischen den einzelnen Bewohnern sowie mit den Mitarbeitern. Pflegerin Gerti Fricke aus dem Tobias-Haus schätzt diese Momente sehr. „Durch einen fürsorglichen, zugewandten Umgang und Gespräche mit den Bewohnern entsteht oft eine wunderbare Atmosphäre. Dann hören wir ergreifende Lebensgeschichten und wünschen uns oft, wir hätten mehr Zeit zum Zuhören. Denn die Erinnerungen und Erzählungen der Senioren lehren uns, wie wir unser eigenes Leben besser verstehen können“, sagt sie. Der Pflegeberuf verlange viel ab, gebe aber auch viel zurück.