Demenz erkennen: die ersten Anzeichen
Das Wort „Demenz“ leitet sich vom lateinischen Ursprung „dementia“ ab und bedeutet wörtlich übersetzt: Wahnsinn, Torheit, ohne Verstand, ohne Geist.
Die Krankheitsbilder, die sich unter dem Begriff „Demenz“ finden, sind sehr unterschiedlich und können verschiedene Ursachen aufweisen; so wird auch die Demenz an sich in unterschiedliche Arten unterteilt.
Gemein haben sie allerdings, dass immer die geistige Leistung beeinträchtigt ist, womit sich der Kreis zum Wortursprung „ohne Geist“ schließt.
Primäre und sekundäre Demenz
Zunächst wird die Demenz in primäre und sekundäre Formen unterteilt. Die sekundäre Demenz ist die Folge einer schon vorliegenden Erkrankung, meist sogar einer Erkrankung, die nicht in Zusammenhang mit dem Gehirn steht. Dazu zählen zum Beispiel chronische Vergiftungserscheinungen durch Alkohol oder Medikamente, aber auch ein schwerer Vitaminmangel kann zu einer sekundären Demenz führen. Ein positiver Aspekt hierbei ist: Diese Form der Demenz kann behandelt werden. Werden die Symptome einer einsetzenden sekundären Demenz frühzeitig erkannt, besteht eine große Chance, diese zu bremsen oder die Demenz manchmal sogar vollständig zu heilen.
Die primäre Demenz hingegen ist irreversibel, also nicht umkehrbar, da sie durch verschiedene bleibende Schäden der Gehirnzellen verursacht wird, wodurch die Gehirnzellen nicht mehr richtig miteinander kommunizieren können. Dabei spielt auch die Gehirnregion, in der die Schädigung auftritt, eine Rolle, wie sich die Demenz bei den betroffenen Personen ausprägt. Bei der Alzheimer-Demenz, die am häufigsten vorkommende Art, schrumpft die Großhirnrinde und stört damit die Bereiche, die für das Planen und Erinnern zuständig sind. Besonders betroffen dabei ist der sogenannte Hippocampus; dort sitzt beispielsweise die Fähigkeit, neue Erinnerungen zu bilden.
Symptome und erste Anzeichen
Leider können die frühen Anzeichen einer Demenz unterschiedlich sein und anderen Erkrankungen wie einer Depression sehr ähneln. Oftmals werden die Anzeichen auch bei älteren Menschen einfach dem Umstand ihres fortgeschrittenen Lebensalters und der damit verbundenen „Senilität im Alter“ zugeschrieben und nicht weiter erforscht. Folgende frühe Symptome bzw. Wesensveränderungen sollten daher ernst genommen und abgeklärt werden:
- Weniger bis kein Interesse an sozialen Kontakten, Hobbys oder der Arbeit
- Mangelnde Fähigkeit zu Konzentration, Aufmerksamkeit und logischem Denken
- Gedächtnislücken, besonders des Kurzzeitgedächtnisses
- Orientierungsprobleme
- Stimmungsschwankungen, Ängstlichkeit
- Verlegen von Alltagsgegenständen wie Schlüssel oder Brille
- Wortfindungsprobleme beim Sprechen und Schreiben
Wird die Krankheit frühzeitig diagnostiziert, können verschiedene Maßnahmen wie die richtige Medikation oder Psychotherapien zum Einsatz kommen. Besonders Maßnahmen, die darauf abzielen, die noch verbleibenden Fähigkeiten zu fördern – zum Beispiel das Anregen der Sinne durch Musik und Kunst oder Geruchs- und Geschmacksübungen – können dazu beitragen, die verbleibende Lebensqualität maßgeblich zu verbessern.
Quellen:
- Demenz und ihre Schwestern, Ernährung im Fokus, 05–06/2018
- Die Alzheimer-Erkrankung, Ernährung im Fokus, 05–06/2018
- https://www.alzheimer-forschung.de/alzheimer/symptome/frueherkennung/
- https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-demenz/krankheitsbild-und-verlauf.html