Mangelernährung im Alter erkennen
Mangelernährung, auch unter dem Begriff „Malnutrition“ zusammengefasst, ist nicht nur auf das Alter beschränkt, durch altersbedingte Veränderungen ist das Risiko im Alter aber deutlich höher.
Symptome wie Blässe, Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Gewichtsverlust, die auch erst verzögert auftreten können, werden häufig auf Altersschwäche zurückgeführt.
Denn gerade am Anfang wird eine Mangelernährung oft noch durch die körpereigenen Energiereserven kompensiert.
Was ist eine Mangelernährung?
Unterschieden wird zwischen einer quantitativen und qualitativen Mangelernährung. Auch eine Kombination beider Varianten ist möglich. Bei einer quantitativen Mangelernährung (Unterernährung) nimmt der Körper langfristig weniger Nahrungsenergie (Kalorien) auf, als er benötigt. Bei der qualitativen Mangelernährung werden zu wenige Nährstoffe wie Eiweiße (Proteine), Vitamine (etwa Vitamin D, B12, C) und Mineralstoffe (z. B. Calcium, Magnesium) aufgenommen; die qualitative Mangelernährung ist schwieriger zu erkennen, da sie schleichend vonstatten geht.
Symptome der Mangelernährung:
- Weniger Appetit, weniger Durst
- Gewichtsverlust
- Abbau von Muskelmasse
- Müdigkeit, Schwäche
- Erhöhte Infektionsanfälligkeit
- Verlangsamte Wundheilung
- Häufiger Stürze, Brüche
- Schwindel
- Störung der Organfunktionen
Die Folgen einer Mangelernährung
Besteht ein Mangel an Nährstoffen und Energie, verlieren die Patientinnen und Patienten nicht nur an Gewicht und Muskelmasse, es beeinträchtigt auch ihre Lebensqualität und ihr Wohlbefinden. Stürze werden aufgrund von Schwäche häufiger, die Infektionsanfälligkeit ist erhöht, die Wundheilung verlangsamt sich. Die Patientinnen und Patienten werden langsamer gesund und sind im Pflege- und Betreuungsaufwand intensiver zu versorgen. Auch verlängern sich die Liegezeiten im Krankenhaus. Eine Vorbeugung und Behandlung der Mangelernährung ist daher von großer Bedeutung und hilft dabei, Kosten im Gesundheitswesen zu sparen.
Ursachen einer Mangelernährung
Immobilität, eine Kaustörung und auch eine Demenz begünstigen eine Mangelernährung. Erste Anzeichen eines Problems des Ernährungszustands sind unzureichendes Trinken, mangelnder Appetit, Zurückweisen von Mahlzeiten, einseitige Lebensmittelauswahl und Gewichtsverlust. Auf solche (ersten) Veränderungen sollte daher geachtet und entsprechend reagiert werden.
Mangelernährung vorbeugen
Der Großteil der pflegebedürftigen Menschen ist angemessen versorgt, allerdings ist weiterhin noch einiges notwendig, um den Versorgungsgrad zu verbessern. Bei älteren Menschen ist eine Mangel- und Fehlernährung nicht immer leicht zu erkennen. Doch gerade wenn mangelernährte Menschen erkranken oder sich einer Operation unterziehen müssen, sind Komplikationen meist häufiger als bei normal ernährten Patienten und Patientinnen. Für über 65-jährige Seniorinnen und Senioren empfiehlt es sich daher, regelmäßig den Ernährungsstatus zu überprüfen – vor allem wenn eine Operation bevorsteht. Hierzu kann ein einfacher Fragebogen (Mini Nutritional Assessment, kurz: MNA®) zu Hilfe genommen werden. Sechs Fragen zu Ernährungszustand, Mobilität, Gewicht und Erkrankungen werden darin abgefragt. Die ermittelten Punkte geben eine erste Einschätzung des Ernährungszustands. Diese Art der Beurteilung kann in Pflegeheimen und auch im häuslichen Umfeld schnell und einfach umgesetzt werden.
Eine Mangelernährung muss es bei älteren Menschen nicht geben. Heute kann man die Ernährung auf die individuellen Bedürfnisse abstimmen und durch eine geeignete Ernährung vorbeugen und beheben.