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13.09.2024 5 Minuten Lesezeit

Lebensmittelsicherheitskultur

Hände mit Seife waschen unter dem Wasserhahn

Gerade bei der Versorgung älterer Menschen, deren Immunsystem geschwächt und daher anfälliger gegenüber krankmachenden Bakterien und Viren ist, steht die Lebensmittelsicherheit ganz oben.

Alle Mitarbeiter:innen einer Senioreneinrichtung müssen sich dieser Verantwortung bewusst sein und verstärkt darauf achten nur sichere Lebensmittel dieser vulnerablen Gruppe anzubieten.

Diese Verantwortung hat der Gesetzgeber in die Lebensmittelhygieneverordnung (EU)  852/2004 verankert. Jedes Unternehmen, das Lebensmittel behandelt und in den Verkehr bringt, muss eine  gelebte Lebensmittelsicherheitskultur (LMSK) einführen. Die LMSK muss messbar sein, also es muss nachgewiesen werden, dass geeignete Maßnahmen eingeführt wurden, um eine LMSK zu leben.

Es gibt keine Einheitslösung, jedes Unternehmen muss für sich selbst die passenden Maßnahmen überlegen und etablieren. Dabei spielen gemeinsame Werte und Überzeugungen in Bezug auf die Lebensmittelsicherheit eine große Rolle.

Doch wie kann erreicht werden, dass sich alle Mitarbeiter mit den Werten eines Unternehmens identifizieren? Dies ist eine große Aufgabe, bei der alle Beteiligte mit einbezogen werden müssen. Folgende Eckpunkte sind dabei sehr wichtig:

  1. Klare Kommunikation über die Werte der Lebensmittelsicherheit
  2. Die Lebensmittelsicherheitskultur muss von oben vorgelebt werden
  3. Genaue Festlegung der Verantwortlichkeiten
  4. Schulungen und Unterweisungen über das gesetzliche Maß hinaus
  5. Regelmäßige Rückmeldungen der Mitarbeiter zur Lebensmittelsicherheit

Wie können sie vorgehen?

Setzen Sie sich mit einem großen Kreis an Mitarbeitern aus Küche, Pflege und Hauswirtschaft zusammen und sprechen über das Thema  „Lebensmittelsicherheit“. Überlegen Sie sich, was wichtig ist für die Sicherheit der Lebensmittel und somit die Sicherheit ihrer Bewohner.
Gibt es vielleicht schon Maßnahmen, die Sie in ihrem Haus über das gesetzliche Maß hinaus machen? Schreiben Sie auf, was Sie bereits eingeführt haben und was Sie erreichen wollen. Was investiert der Betrieb in die Mitarbeiter, um ein sicheres Lebensmittel hinaus zu geben?

Ganz wichtig: Das Treffen sollte mit dem Inhalten und Ergebnissen dokumentiert werden, dadurch haben Sie bereits eine erste aufgezeichnete Maßnahme ergriffen.

Beziehen Sie immer alle Mitarbeiter:innen mit ein, denn Teilhabe fördert die Akzeptanz und stärkt den Zusammenhalt. 
Hier einige Beispiele was Sie im Hinblick auf eine gelebte LMSK machen könnten:

  • Festlegung eines Leitbildes in Hinblick auf die Lebensmittelsicherheit
  • Regelmäßige Unterweisungen über das Leitbild und die Hygienemaßnahmen, z.B. direkt am Arbeitsplatz
  • Mitarbeiterbefragung mit dem Ziel heraus zu finden, was benötigt wird, in Hinblick auf Hygiene und Lebensmittelsicherheit
  • Vorleben der Lebensmittelsicherheitskultur z. B. Führungskraft ist an allen Arbeitsplätzen immer wieder präsent und zeigt Interesse
  • Setzen Sie sich in einem festgelegten Kreis regelmäßig zusammen und sprechen über das Erreichte und weitere Schritt

Sehen Sie die Anforderung zur Einführung einer Lebensmittelsicherheitskultur als Chance alle Prozesse zu beleuchten und zu schauen, was sie schon heute für eine gute Lebensmittelsicherheit  machen und wo sie gemeinsam ansetzen können, damit die Sicherheit der Lebensmittel von allen Mitarbeitern gelebt wird.