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Aktuelle Marktentwicklungen Obst und Gemüse

21.10.2024
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Marktbericht Obst & Gemüse

Paprika, Zucchini und Auberginen gehen nun auch in den Niederlanden ihrem Saison-Ende entgegen. Der Handel stellt auf Spanien um. Die zu anfänglich schwachen Qualitäten bei Paprika stabilisieren sich Woche für Woche. Die Umstellung auf spanische Tomaten erwarten wir etwa Anfang November. Derzeit entsprechen die Qualitäten noch nicht unseren Anforderungen. Türkische Strauchtomaten sind hingegen aktuell schon verfügbar. Mit holländischem Know-How und hohen Investitionen wurden in der Türkei in den letzten Jahren hektarweise Glashäuser gebaut.

Nach den ersten spanischen Satsumas kommen nun auch Clementinen auf den Markt, die ersten Clemenrubi waren jedoch geschmacklich eher enttäuschend. Nun folgen Oronules mit deutlich besseren Zuckerwerten. Erst in ca. 4-6 Wochen findet dann der Wechsel auf Clemenules – eine der besten und konstantesten Clementinen Sorten der Saison statt. Das Erntevolumen bei Orangen liegt deutlich unter dem Vorjahr – auch bei Clementinen sieht man kleineren Volumina entgegen.

Kaki sind in guten Kalibern und Qualitäten verfügbar. Diese Frucht hat ihre Fans gefunden, nicht nur ihr honigsüßer, aromatischer Geschmack, auch ihr hoher Beta-Carotin Anteil macht diese Frucht wertvoll. Neu im Programm sind kommende Woche Cherimoyas. Eine Frucht die neben Phosphor, Calcium, Kalium und Eisen auch die Vitamine A, C, B1, B2 sowie B3 enthält. Etwas unbekannter als die Kaki, aber geschmacklich ebenso interessant. Dieser wird vielfältig beschrieben. Von sahnig, über Zimtnote – bis Banane, Erdbeere… Am besten selbst probieren!

Gemischte Ernteergebnisse in Europa und Übersee

Die Kohlernte in Dithmarschen, dem größten geschlossenen Anbaugebiet Europas, hat begonnen. Es ist damit zu rechnen, dass die Ernte 10-15 % unter Vorjahr liegt. Die ersten Anfragen aus Osteuropa erreichen die Kohl-Hochburg schon sehr früh in diesem Jahr. Der guten Nachfrage stehen allerdings kleinere Kohlköpfe gegenüber.

Die Mengen an spanischen Gurken nehmen nun wöchentlich zu, die ersten kleinkalibrigen Gurken aus Griechenland erreichen den Markt. Die Preise geben nach.

Die Auberginen-Saison in den Niederlanden ist dieses Jahr früher beendet, die Umstellung auf Spanien war aufgrund der noch knappen Warenverfügbarkeit schwierig.

Zucchini liefen in den vergangenen Wochen auf einem relativ stabilen Niveau, aktuell ziehen die Preise leicht an. Bei Paprika aus Spanien entspannt sich hingegen die Versorgungslage, damit ist auch eine Preisentspannung in Sicht. Paprika aus Belgien werden noch bis Oktober verfügbar sein.

Die spanischen Erzeuger starten nun auch mit Tomaten in die Herbstsaison. Spanien und Marokko brachten in diesem Jahr die Preise für Cherry-/Datteltomaten unter Druck. Ware aus den Niederlanden konnte so nur deutlich unter den Erwartungen platziert werden.

Peru meldet einen Ernterückgang von 9% bei Avocados. Kenia und Südafrika, die ausreichende Mengen für den Export produzieren, kündigen logistische Probleme an, die im Zusammenhang mit dem Krieg im Nahen Osten stehen. Für uns bedeutet das ein weiterhin hohes Preisniveau. Entspannung sieht man erst ab November, dann beginnt die marokkanische Ernte. Hier erwartet man ein Mengen-Plus von etwa 15% gegenüber dem Vorjahr. 

Geringe Apfelernte erwartet

Düstere Ernteaussichten für die Äpfel in Europa: Aufgrund des späten Frosts wird die Apfelernte in Deutschland in diesem Jahr voraussichtlich so gering ausfallen, wie seit Jahren nicht mehr. Im Vergleich zu 2023 wird ein Verlust von 15,7 % geschätzt. Und auch in anderen Ländern ist die Lage ähnlich. In Polen (dem bedeutendsten Anbauland für Äpfel in Europa) liegt die Erntemenge beispielsweise Schätzungen zufolge 19,6 % unter dem Vorjahr.

Keine genaue Prognose für Kartoffelernte möglich  

Durch die wetterbedingt verspätete Pflanzung der Kartoffeln hat sich im gleichen Umfang die Ernte nach hinten verschoben. Ist man es bisher gewohnt Pommes-Preise im September zu fixieren, wird sich das Thema in diesem Jahr auf Oktober verschieben. Aktuell sind noch zu viele Kartoffeln in der Erde, um abzusehen wie die Haupternte ausfällt.

Spanien verliert Marktanteile auf dem britischen Tomatenmarkt 

Spanien hat in den letzten 20 Jahren einen erheblichen Rückgang seines Marktanteils auf dem britischen Tomatenmarkt erlebt. Dieser sank von 47,8 % im Jahr 2004 auf nur noch 18,43 % im Jahr 2023. Im gleichen Zeitraum stieg der Marktanteil Marokkos von 0,023 % auf 34,08 %, während die Niederlande ihren Anteil von 40,3 % auf 35,11 % reduzierten. Zusammen dominieren beide Länder demnach nun fast 70 % des britischen Marktes. Diese Verschiebungen verdeutlichen den dramatischen Rückgang der spanischen Präsenz und die zunehmende Bedeutung Marokkos und der Niederlande als Hauptlieferanten von Tomaten nach Großbritannien.

Schlechtes Wetter setzt italienisches Obsttal unter Druck

Die ländliche Region Emilia-Romagna in Italien wurde erneut von schweren Überschwemmungen heimgesucht, die den Obst- und Gemüsesektor stark beeinträchtigen. Besonders betroffen ist die Gegend um Ravenna, wo 80 % der geschädigten Betriebe bereits 2023 ähnliche Schäden erlitten hatten. 

In den Gebieten Faenza, Bagnacavallese und Cotignola wurden Apfel-, Birnen-, Kiwi- und Pflaumenbäume überflutet, wobei die Früchte mit Schlamm bedeckt wurden. Die Ernte gilt als verloren, die anhaltende Wasserstagnation könnte die Obstplantagen weiter gefährden, wie es bereits 2023 der Fall war. Die Pflanzen brechen unter der Last der Früchte zusammen und es ist unklar, ob sie sich erholen können. 

Auch die Weingüter sind betroffen, es besteht das Risiko, dass die Erntearbeiten nicht bald wieder aufgenommen werden können. In den Hügeln haben neue Erdrutsche viele landwirtschaftliche Betriebe getroffen, die bereits durch die Überschwemmungen des letzten Jahres betroffen waren. Die Region Marken bewertet derzeit die Schäden entlang des gesamten Küstenstreifens, insbesondere auf den Gemüseanbauflächen. 

Salmonellen-Ausbruch durch Rucola vermutet 

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet einen Ausbruch von Infektionen mit der Salmonellen-Art Salmonella Umbilo in Deutschland, Österreich und Dänemark. In Deutschland wurden bis Ende September bereits 98 Fälle registriert, während in den Jahren 2015 bis 2023 jeweils nur ein bis sechs Fälle pro Jahr auftraten. Untersuchungen deuten darauf hin, dass kontaminierter Rucola die Quelle des Ausbruchs sein könnte. In Österreich wurde Salmonella Umbilo bereits in Proben von italienischem Rucola nachgewiesen. Betroffene Unternehmen haben vorsorglich bestimmte Rucola-Produkte aus dem Programm genommen, während gewaschene Produkte weiterhin angeboten werden. 

Bei Transgourmet wurden keine Fälle von Salmonellen festgestellt. Vorsorglich haben wir jedoch den frisch gebündelten Rucola (1 kg) aus Italien aus dem Programm genommen. Die Convenience-Artikel von Sapros, Frikoni und Facchini Rucola bleiben im Programm, da diese gewaschen werden. Qualitätskontrollen und Untersuchungsberichte liegen uns vor. 

Wir möchten Ihnen bei der Suche nach passenden Produkten helfen, um auf die Entwicklungen am Markt zu reagieren. Wenn Sie eingeloggt sind, zeigen wir Ihnen daher einige Beispiele, die für Sie interessant sein könnten. Bitte beachten Sie jedoch, dass diese Vorschläge nicht verbindlich sind. Ist für Sie nichts passendes dabei? Dann stöbern Sie gerne selbst nach Alternativen in unserem Shop oder fragen Sie Ihren persönlichen Fachberater.
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